Blumentopf Materialen – welche Unterschiede gibt es?
Ein Balkon voller unterschiedlicher Blumentöpfe und Pflanzen – ein wunderschönes Bild. Doch welche Blumentöpfe eigenen sich wofür am besten? Gibt es Vor- und Nachteile?
Eines haben die meisten Materialen gemeinsam: Es ist wichtig, dass der Topf am Boden ein Lock hat, damit überschüssiges Wasser abfließen kann und es nicht zu Staunässe kommt.
1. Ton-/ Terracottatöpfe
Sehr beliebt ist der Terracotta- bzw. Tontopf. Durch die erdfarbene Oberfläche der unglasierten Töpfe entsteht auf dem Balkon eine natürliche, mediterrane Stimmung. Ton-Töpfe sind sehr standfest, aber auch schwerer als z.B. Plastiktöpfe, sie sind prinzipiell UV-resistent und auch viele Jahre haltbar. Dennoch gehen viele Tontöpfe bereits nach einigen Jahren kaputt, was vor allem daran liegt, dass sie auf Dauer nicht frostfest sind und mit der Zeit spröde werden.
Tontöpfe haben Poren, wodurch das Wasser schneller verdunstet und die Pflanzen öfter gegossen werden müssen. Durch diese Verdunstung können sich weiße Kalkflecken, Grünalgen, Moose oder Flechten entwickeln, die allerdings keinen Schaden anrichten. Die Verdunstung sorgt dafür, dass das Substrat und die Wurzeln relativ kühl bleiben.
Glasierte Töpfe haben keine Poren, trocknen deshalb nicht so rasch aus und es bilden sich auch keine Moose oder ähnliches an den Außenwänden. Sie sind generell länger haltbar als unglasierte Töpfe, allerdings oft auch teurer.
2. Kunststofftöpfe
Ein weiterer großer Teil der Outdoor-Blumentöpfe besteht aus Kunststoff (meist aus Polyethylen, Polypropylen oder Fiberglas). Der größte Vorteil der Kunststofftöpfe liegt sicher in ihrem geringen Gewicht. Im Vergleich zu allen anderen Materialien sind sie sehr leicht. Außerdem sind die relativ günstig. Kunststoff-Pflanztöpfe sind zwar unempfindlich gegen Frost, allerdings werden sie innerhalb einiger Jahre unweigerlich spröde und müssen ausgetauscht werden, weshalb sich der günstige Preis nicht unbedingt rechnet. Auch aus ökologischer Sicht sind langlebige Alternativen zu bevorzugen. Durch das geringe Gewicht haben Kunststofftöpfe sehr wenig Standfestigkeit, sodass vor allem große Pflanzen leicht umkippen können.
Das Wasser verdunstet im Kunststofftopf sehr langsam. Es sollten unbedingt Löcher im Boden vorhanden sind, um den Wasserabfluss zu garantieren, sonst kann sich sehr schnell Staunässe bilden, wodurch die Wurzeln der Pflanze zu Faulen beginnen. Beim nachträglichen Bohren reißt das Material sehr leicht ein. Pflanzen, wie zum Beispiel Lavendel, die einen trockenen Boden gewohnt sind, sollten eher nicht in Kunststofftöpfe eingesetzt werden. Ein großer Vorteil beim Umtopfen ist die glatte Oberfläche: die Wurzeln können hier nicht haften und werden beim Umtopfen nicht ausgerissen oder beschädigt. Außerdem haben auf der glatten Oberfläche Keime, Pilze und Bakterien keinen Haftgrund und können dadurch leichter beseitigt werden. Bei empfindlichen Jungpflanzen zum Beispiel machen wiederverwendbare Kunststofftöpfe also durchaus Sinn.
3. Holztöpfe
Für größere Pflanzen, wie Sträucher, sind Holztöpfe sehr beliebt. Durch den Standort am Balkon ist der Topf ständig der Witterung ausgesetzt, weshalb besonders auf die Qualität des Holzes geachtet werden muss um lange eine Freude daran zu haben. Hartholz-Arten wie Eiche oder Robinie eignen sich gut und halten durchaus 15 Jahre oder länger. Töpfe aus Lärchenholz sind auch bis zu 10 Jahre haltbar, ab einer gewissen Größe durch das hohe Gewicht jedoch kaum noch transportierbar.
Der Standort für große Holztöpfe sollte deshalb gut gewählt sein. Durch eine Folienverkleidung (Wurzelschutzfolie) innen wird der Topf vor Feuchtigkeit geschützt, sodass Fäulnis oder Krankheiten vorgebeugt wird und die Lebensdauer des Topfes noch deutlich verlängert werden kann. Holzkästen zur Bepflanzung können relativ einfach selbst gebaut werden.
4. Beton-/ Steintöpfe
Pflanzentöpfe aus Beton oder Naturstein zeichnen sich durch ihre hohe Strapazierfähigkeit und sehr lange Lebensdauer aus. Vor allem Töpfe aus Stein wirken im Freien sehr natürlich. Bewegen bzw. transportieren lassen sich diese Töpfe ab einer gewissen Größe auf Grund von extrem hohem Gewicht aber nur noch sehr schwer. Preislich zählen Stein-/Betontöpfe zu den teuersten Pflanzgefäßen.
5. Metall
Metalltöpfe haben eine gute Witterungsbeständigkeit und sehr lange Lebensdauer, sie sind allerdings nicht für alle Pflanzen und Standorte geeignet. Im Sommer erhitzt sich das Metall durch die starke Sonneneinstrahlung sehr schnell und die Pflanzen bzw. die Wurzeln können austrocknen. Metallgefäße sind deshalb nur für hitzeresistente Pflanzenarten oder an schattigen Standorten empfehlenswert.
Bevor Sie Töpfe kaufen, sehen Sie sich zu Hause um, wahrscheinlich haben sie schon Metallgefäße die sich als Töpfe eignen, wie alle Kannen, Blechkübel, Pfannen oder Kochtöpfe. Zinkbehälter sollten Sie allerdings nicht verwenden, denn diese können für Pflanzen problematisch sein: je nach Witterung kann sich das Zink freisetzen, in der Erde verteilen und von den Pflanzen aufgenommen werden. Zink ist zwar ein wichtiges Spurenelement für die Ernährung, in höheren Dosen allerdings als Schwermetall ein Problem.
Richtiges gießen am Balkon
Generell gilt bei Gemüsepflanzen: nicht zu häufig gießen, damit die Wurzeln möglichst tief in die Erde vordringen. Dadurch werden die Pflanzen allgemein robuster und hitzebeständiger. Speziell bei Topfpflanzen ist der Raum, in dem sich die Wurzeln ausbreiten können natürlich begrenzt, weshalb sie (besonders an heißen Tagen) alle paar Tage oder sogar jeden Tag einmal gegossen werden sollten, da sie das benötigte Wasser nicht aus dem Boden beziehen können.
Dabei muss aber beachtet werden, dass das Wasser aus dem Topf abfließen kann, da es sonst zu einem Feuchtigkeitsstau kommt und diverse Krankheiten, wie z.B.: Braunfäule bei Tomaten, begünstigt werden.
Direkt nach der Aussaat empfiehlt es sich, die Setzlinge noch öfters zu gießen, damit der Keimprozess und die Wurzelbildung gut unterstützt werden. Wenn die Saat dann aufgegangen ist können Sie die Gießabstände etwas vergrößern. Ab da gilt: lieber nicht zu oft, dafür aber intensiv gießen. Dadurch kann das Wasser in den nun relativ tief sitzenden Wurzeln besser gespeichert werden und die Pflanzen überleben auch die größeren Gießabstände. Außerdem empfiehlt es sich, direkt zu den Wurzeln zu gießen und nicht über die gesamte Pflanzen/Blätter drüber zu spritzen. Durch Gießringe oder Gießmulden, gelangt das Wasser besser in die Erde.
Wichtig ist auch, immer auf den individuellen Wasserbedarf der Pflanzen zu achten. Pflanzen wie zum Beispiel Tomaten oder Zucchini haben im Gegensatz zu Rosmarin oder Lavendel einen relativ hohen Wasserbedarf. Bei einem sehr trockenen Boden hilft es, einzelne Stellen öfter hintereinander zu gießen, damit die erste Portion Wasser vom Boden aufgenommen und so auch mehr Wasser von der Pflanze gespeichert werden kann.
Generell ist Regenwasser dem Leitungswasser vorzuziehen. Am besten Sie stellen Ihre Gießkanne oder einen Topf/Behälter einfach auf den Balkon und lassen sie voll laufen, oder Sie besorgen sich eine Regentonne. Wenn sie Wasser aus der Leitung verwenden, füllen Sie ihre Gießkanne bereits einige Stunden vor dem Gießen an und lassen Sie sie (in der Sonne) stehen.
Um weiterhin Wasser zu sparen, können Sie immer wieder den Boden ihres Beetes oder die Erde ihrer Töpfe etwas auflockern, damit das Wasser wieder besser aufgenommen werden kann. Außerdem kann eine Mulchschicht oder Kompost helfen, den Boden mit den wichtigsten Nährstoffen zu versorgen und gleichzeitig auch vor dem Austrocknen schützen.
Tipps um die Pflanzen vor dem Austrocknen zu schützen:
- Möglichst große Behälter verwenden
- Wenn möglich den Topf an einen Standort stellen, wo Regen hinkommt
- Generell wenig gießen um die Pflanzen robust zu halten, in anhaltenden Trockenphasen aber regelmäßig Gießen
- Morgens oder Abends gießen
- Untersetzer oder einen großen Übertopf verwenden um ablaufendes Wasser aufzufangen
- Glasierte Tontöpfe speichern Wasser besser als unglasierte Töpfe
- Wasserspeichernde Matten oder Töpfe mit integriertem Wasserspeicher verwenden, oder eine Tröpfchenbewässerung mit Zeitschaltuhr installieren. Diese sind allerdings sehr ressourcenintensiv und relativ teuer
- Wasserreservoir leicht gemacht: eine Glasflasche mit Wasser füllen, ein kleines Loch in den Schraubverschluss und verkehrt in die Erde stecken
- Die günstigste Methode: Den/die NachbarIn fragen ob sie während des Urlaubs gießen kommt