Außen hui, innen pfui?
Seit das Thema Klimaschutz in den letzten Jahren in der Bevölkerung immer wichtiger geworden ist, möchten auch viele Großunternehmen auf den Zug aufspringen und sich ein grünes Image zulegen - so auch die EVN. Das beste Beispiel dafür ist, dass der Energiekonzern klimaschädliches Gas als „umweltfreundlichen Energieträger“ bezeichnet. Im Jahr 2021 bezahlte die EVN ihren Kund:innen sogar eine Prämie für den Einbau neuer Gasheizungen. Der Energiekonzern plant, diese Förderung noch bis 2023 weiter laufen zu lassen. Mit diesen Greenwashing-Aktivitäten trägt der Konzern dazu bei, den notwendigen Ausstieg aus Gas zu behindern.
GLOBAL 2000 fordert dringend ein Umdenken. Die EVN muss erkennen, dass klimaschädliches Gas keinen Platz in der Zukunft hat und sämtliche Greenwashing-Aktivitäten und Förderungen sofort einstellen. Stattdessen sollte das Unternehmen klimafreundliche Heizformen unterstützen, aber keinesfalls den Einbau von neuen Gasheizungen, die uns nur noch abhängiger von Gaslieferungen aus Russland machen.
EVN braucht Klimaschutzfahrplan
GLOBAL 2000 fordert von der EVN einen Fahrplan, wie der Konzern frei von schmutziger Energie werden will. Alle österreichischen Energiekonzerne brauchen eine solche Strategie, die EVN, die 2022 ihr 100-jähriges Bestehen feiert, ist jetzt aufgerufen den nächsten Schritt zu tun. Jetzt ist der optimale Zeitpunkt, die Weichen für eine Zukunft ohne klimaschädliches Gas zu stellen. Dazu sind einerseits ein grundlegender Umbau des Energiekonzerns in Richtung erneuerbare Energien und andererseits ein Ausstieg aus schmutzigen Energieformen bis spätestens 2040 erforderlich. Dazu braucht es:
- einen Fahrplan für den Ausstieg aus fossiler Energie bis 2040
- das Ende von Greenwashing - klimaschädliches Gas soll nicht länger als "umweltfreundlich" verkauft werden
- das Ende der Förderung für Gasheizungen
Zwar vermittelt die EVN nach außen das Image eines klimaschutz-orientierten Unternehmens, tatsächlich hat sich jedoch die Klimabilanz gegenüber dem Vorjahr deutlich verschlechtert. Die Treibhausgasemissionen des internationalen Energiekonzerns sind gegenüber 2019/2020 von rund 1,6 Mio. auf rund 1,9 Mio. Tonnen CO2 im Jahr 2020/21 deutlich angestiegen. Davor wurde noch eine deutliche Reduktion verzeichnet, weil die EVN mit dem Ausstieg aus der Kohleverstromung einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaschutz gesetzt hat, den auch GLOBAL 2000 eingefordert hatte.