Die Gegend rund um das zerstörte Atomkraftwerk Tschernobyl ist auch über 30 Jahre nach der Katastrophe von 1986 noch verstrahlt. In genau dieser radioaktiv belasteten Zone um das AKW sind im April 2020 Waldbrände ausgebrochen. Gelangen damit wieder gefährliche Substanzen nach Westeuropa? Die Sorge um ein Wiederaufleben der Atomkatastrophe steigt.
Die Sperrzone
Nach dem Unfall am 26. April 1986 sind vom Reaktor 4 enorme Mengen radioaktiver Stoffe an die Umwelt abgegeben worden. Es wurde eine Sperrzone im Umkreis von 30 km um das havarierte Kraftwerk errichtet. 4000 Quadratkilometer sind besonders stark betroffen.
Bis heute leiden Menschen in der Ukraine an den Folgen des Reaktorunfalls. Das Gebiet um den ehemaligen Reaktor bleibt aufgrund der hohen Strahlungswerte noch für tausende Jahre unbewohnbar. Dazu zählt auch der sogenannte hochradioaktive „Rote Wald“, der nur 1,5 km von der Ruine entfernt ist. Durch die, aus dem explodierten Reaktor herausgeschleuderten, radioaktiven Stoffe, wurde er so stark verstrahlt, dass er abstarb und daher „rot“ erscheint. Weite Teile dieses hoch radioaktiven Gebiets standen um den 12. April 2020 in Flammen – die dem Sarkophag über dem zerstörten Reaktor bedrohlich nahe kamen.