Atom vs. Klima: Braucht es Atomkraft für die Eindämmung der Klimakrise?

Auf YouTube und anderen Kanälen verbreiten sich Videos und Texte zu Atomkraft, mit der unsere Klimaziele erreicht werden wie Laubfeuer. Die Faktenlage ist eindeutig. Wir räumen mit den gängigsten Argumenten auf.

Klima retten mit Atomkraft?

Atomkraft ist zu teuer

GLOBAL 2000/ Evelyn Knoll

Atomkraft ist teuer

Nach aktuellen Daten der Internationalen Energieagenturexternal link, opens in a new tab mit Sitz in Paris kostet Strom aus Atomkraft mehr als doppelt so viel wie Strom aus modernen Erneuerbaren wie Wind und Solar. Selbst wenn man die Kapazitäts- und Flexibilitätskosten der variablen Einspeisung der Erneuerbaren einberechnet, ist Strom aus Atomkraft noch immer teurer. Klimaschutz muss möglichst kosteneffizient weltweit CO₂-Emissionen reduzieren – schon der hohe Preis pro Kilowattstunde disqualifiziert Atomkraft als Maßnahme.

Die Versorgungssicherheit ist gefährdet

Bei den weltweit bestehenden knapp 400 Reaktoren sorgt ihre Alterung für zunehmend mangelhafte Versorgungssicherheit durch viele außerplanmäßige Ausfälle: in Frankreich stand im Jahr 2022external link, opens in a new tab die Hälfte der Reaktorflotte für notwendige Reparaturarbeiten an Notkühl-Leitungen still. Das stark von Atomkraft abhängige Land musste notgedrungen große Strommengen aus dem Ausland beziehen. Der Ausfall von einzelnen erneuerbaren Anlagen kann hingegen aufgrund der geringeren Größe einfacher durch andere Einheiten und verschiedene erneuerbare Erzeugungsarten kompensiert werden.

 Infografik: Atomkraft in keine Klimaschutzmaßnahme weil AKWs eine Bauzeit von 20 Jahren haben, bis dahin ist es zu spät.

GLOBAL 2000 / Evelyn Knoll

Der Neubau von Atomkraftwerken ist zu langsam

Weiters zeigen Daten des Weltberichts der Atomindustrieexternal link, opens in a new tab (World Nuclear Industry Status Report), dass der Neubau von Atomkraftwerken so komplex ist, dass neue Projekte in der relevanten Zeit bis 2040 nicht fertig werden können. Solarkraftwerke und Windräder könnten hingegen wesentlich schneller ans Netz gehen.

Kernfusion und Mini-AKW sind weiterhin nicht ausgereift

Ob Kernfusionskraftwerke oder Small Modular Reaktors jemals serienreif und marktfähig werden, ist nach Angaben der Nuclear Energy Agencyexternal link, opens in a new tab der Internationalen Energieagentur fraglich. Diese Technologien sind in verschiedenen Frühphasen der Entwicklung und es gibt weltweit noch fast keine Prototyp-Anlagen. Klar ist jedoch, dass diese Technologien ebenfalls nicht in der klimarelevanten nächsten Dekade substantielle Strommengen liefern werden.

Atommüll-Lagerung ist nicht gelöst

Zusätzlich ist Atomkraft auch zu schmutzig, um Teil der sauberen und naturverträglichen Energieversorgung der Zukunft sein zu können. Atomkraft ist eine Hochrisiko-Technologie, deren Sicherheitsprobleme auch nach Jahrzehnten nicht gelöst sind. Immer wieder kommt es zu Zwischenfällen und Störfällen. Und die dauerhafte Lagerung des Atommülls ist weiter nicht gelöst. Hoch radioaktiver Müll muss für 240.000 Jahre sicher vor Mensch, Tier und Umwelt gelagert werden – die bisherige Geschichte der Menschheit ist kaum über 100.000 Jahre lang.

Weitere Hintergründe und wissenschaftliche Artikel zum „Klimaretter Atomkraft" finden sich auf unserer Konferenz-Website Climate Crisis - Why nuclear is not helping.

Atomkraftwerke kennen keine Grenzen

Die Gefahren, die von ihnen ausgehen, betreffen uns alle. Gemeinsam können wir unsere wunderschöne Natur, unsere Gesundheit und die Zukunft unserer Kinder schützen, indem wir uns gegen Atomkraft erheben. Lassen Sie uns gemeinsam handeln - Unterstützen Sie heute unsere Arbeit gegen Atomkraft und für eine sichere und nachhaltige Zukunft mit Ihrer Spende!

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