Ein Bericht der World Association of Nuclear Operators (WANO MO34/PRZ-10/2017) zeugt von der systematischen Vernachlässigung der Sicherheit bei der Errichtung der Blöcke 3 und 4 des AKW Mochovce, die zu unkalkulierbaren Unfällen führen kann. Die Vereinigung der Betreiber von Nuklearanlagen stellt sich in der Regel gegenseitig Zeugnisse höchster Betriebssicherheit aus. Der geleakte kritische Bericht ist die absolute Ausnahme. Uns wurde ein hochbrisanter Bericht der atomfreundlichen Betreibervereinigung WANO zugespielt, der dutzende schwere Probleme auf der Reaktor-Baustelle aufzeigt und in scharfen Worten vor katastrophalen Auswirkungen warnt.
Baubeginn der Reaktoren 3 und 4 im slowakischen Atomkraftwerk Mochovce war bereits vor 33 Jahren (1985), die technisch völlig veralteten Blöcke sollen nach jahrelangem Stillstand und problematischen Weiterbau-Arbeiten nächstes Jahr in Betrieb gehen: Die Kalttests von Reaktor 3 wurden diesen Sommer durchgeführt, das Projekt geht jetzt in die „heiße Phase“ der Inbetriebnahme. Zuletzt traten mehrere „Whistleblower“ an die Öffentlichkeit, unter anderem ein Maschinenbau-Ingenieur, der vor chaotischen Arbeitsabläufen und Druck des inkompetenten italienischen Bauleit-Managements warnten. GLOBAL 2000 hat nach der umfassenden Zensur und Schwärzung von technischen Dokumentationen im Dezember 2017 Klage gegen die slowakische Atomaufsicht UJD eingelegt, unterstützt von Windkraft Simonsfeld und der slowakischen Rechtsanwalts-NGO Via Juris.